Dichter Rauch quoll aus dem Fenster im ersten Stock des Alten- und Pflegeheim „An der Gänsweide“. Auf dem Balkon hörte man Schreie nach Hilfe und Feuer. Dies war das Szenario der diesjährigen Jahreshauptübung der Feuerwehren Sulzfeld und Zaisenhausen. Die Jahreshauptübung bietet den Feuerwehren und auch dem DRK die Möglichkeit in einem größeren Maßstab verschiedene Szenarien zu üben, welche für den normalen Übungsbetrieb meist zu aufwendig wäre. Weiterhin hat auch die Bevölkerung und die Gemeindeverwaltung die Möglichkeit die Fähigkeit Ihrer Feuerwehr zu begutachten und sich ein Bild über den Leistungsstand dieser zu machen.

Das diesjährige Objekt für die Übung war die alte Wirkungsstätte der Feuerwehr Sulzfeld. Die Übung war schon vor langer Zeit beim diesjährigen gemeinsamen Führungskräfteseminar in Titisee-Neustadt vorbereitet worden und hatte aber durch den kürzlichen Brand in Oberderdingen mehr Aufmerksamkeit von Seiten der Öffentlichkeit, aber auch der Heimleitung bekommen.

Im Vorfeld der Übung, bei der 50 Statisten der Heimleitung beteiligt waren, wurde das Personal von Seiten der Feuerwehr eingewiesen, wie dieses sich zu verhalten hat, welchen Sinn die Brandabschnitte und entsprechend auch die Türen haben, und was die Mitarbeiter tun sollen wenn es zu einem Brand kommt. Das Erlernte konnte dann direkt angewandt werden.

Die Feuerwehren Sulzfeld und Zaisenhausen wurden um 18 Uhr von der Integrierten Leitstelle in Karlsruhe zu einem Brandmeldealarm in der APH Gänsweide alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte aus Sulzfeld quoll bereits dichter Rauch aus einem Fenster im ersten Obergeschoß und die ersten Verletzten wurden von den Pflegern in Sicherheit gebracht. Nach der Erkundung wurde dann zuerst ein Trupp unter Atemschutz über das Fluchttreppenhaus an der Ostseite zur Menschenrettung in das 1. Obergeschoss geschickt um die Einwohner aus dem betroffenen Bereich zu evakuieren. Im weiteren Verlauf rückten die Einsatzkräfte aus Zaisenhausen nach und auch die Drehleiter der Feuerwehr Oberderdingen Abteilung Flehingen kam zur Einsatzstelle. Über die Steckleiter wurde ein weiterer Zugang zum Brandabschnitt über den Balkon hergestellt und so das erste Rohr zur Absicherung und Brandbekämpfung in Stellung gebracht. Durch dieses Vorgehen konnte verhindert werden, dass sich der Rauch aus dem betroffenen Abschnitt durch das Öffnen von Türen, weiter im Gebäude verteilte und weitere Bereiche evakuiert werden mussten. Die Drehleiter rettet von vorne die betroffenen Personen, welche sich auf den Balkon gerettet hatten. Das DRK war mit 2 SEG vor Ort um die Verletzten und Heimbewohner zu betreuen. Dadurch konnte auch die Zusammenarbeit und Koordination von Feuerwehr und DRK wieder in einem größeren Maßstab geübt werden.

Nach ca. 45 Minuten war die Übung beendet und das Übungsziel, zum Einen das Löschen des Brandes und die Rettung der Personen, sowie die Sensibilisierung der Heimmitarbeiter und Einsatzkräfte für ein solches kritisches Objekt, erreicht.

Zusätzlich war während der Übung noch ein Streifenwagen der Polizei aus Bretten zur Verkehrssicherung und ein Rettungswagen mit Besatzung für die Heimbewohner vor Ort.

Im Anschluss wurden die Übung kurz besprochen und die Heimleitung lud die Einsatzkräfte zu einer kleinen Stärkung ein. Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen Beteiligten bedanken und besonders bei der Heimleitung, welche uns diese Übung erst ermöglichte.(Br)