Am glühend heißen 19.07.2019 machten sich acht wackere Männer von der Sulzfelder Feuerwehr AH vom Bahnhof Sulzfeld auf, um die neue Unterwelt von Karlsruhe zu erobern. Ein Neunter mußte zurück bleiben da die viel gescholtene Stadtbahn pünktlich abfuhr. In Karlsruhe stiegen wir eine Station zu früh aus, was zwei ältere Kameraden vor erste Konditionsprobleme mit der zu bewältigenden Wanderstrecke stellte.

Glücklich am Ettlinger Tor angekommen fanden wir nach einigem Suchen den Infopavillon mit Bistro zur neuen Karlsruher Unterwelt. Dort warteten schon Feuerwehr Kameraden Oberhausen im nördlichen Landkreis.

Nach einer kleinen Stärkung erklärte uns ein freundlicher Herr anhand einer Power Point Präsentation die Gründe, die Planung und die Ausführung der Bauarbeiten an diesem Karlsruher Großprojekt. Auf die Frage warum Kombilösung suchte er zunächst nach Worten bekam aber schnell einen guten Einfall und erklärte uns, dass an Kriegsstraße und Kaiserstraße gleichzeitig gebaut wird um den Verkehr unter die Erde zu bringen. Wie zu sehen und zu hören war wurde viel gebaggert, gegraben und betoniert. Die große Bohrmaschine aus Allmannsweiler war aber schon wieder weg.

Als auch die letzte Frage beantwortet war gings zum Empfang der Warnwesten und Schutzhelme für jeden Teilnehmer auf dem Weg zur unterirdischen Baustelle. Ein kurzer Fußmarsch Richtung Marktplatz und schon gähnte der Eingang zum Hades. Vor der Evangelischen Stadtkirche führte eine Gruppe Kinder zusammen mit zwei Musikern eine improvisierte Tanzshow auf. Ein Teilnehmer unserer Gruppe machte begeistert mit und erhielt natürlich viel Beifall von den Kindern.

Über viele Holztreppen stiegen wir in den unterirdischen Hauptbahnhof unter dem Marktplatz. Große Lüfter blasen hier mit lautem Brausen laufend Frischluft durch die Tunnel und Gänge. Man verstand kein einziges Wort. Riesige Mengen an Erde wurden ausgegraben um den Platz für den Bahnhof zu schaffen. Im Marktplatzbereich entstand kein Tunnel sondern es wurde in offener Bauweise Boden, Wände und Decken erstellt.

Die künftigen Untergrund Bahnen fahren viergleisig durch die Tunnel da anders der Verkehr nicht zu bewältigen ist. Was für ein Unterschied zu der Zeit als noch jede Menge Autos an Karstadt, Union und Hiller vorbei- fuhren und man vor diesen Kaufhäusern sogar anhalten konnte.

Vom vielgerühmten Tunnel unter der Kaiserstraße sahen wir nur ganz hinten den runden Eingang. Erklärungen waren wegen dem Krach nicht möglich. Die Arbeiter hatten anscheinend gerade Pause oder Feierabend. Wir sahen nur vier Mann an Aluleisten herumwerkeln. Fragen konnten wir auch hier nichts da sie eine andere Muttersprache hatten.

Karlsruhe katapultiert sich mit diesem Projekt in den Kreis der Weltstädte.
Das frühere Stadtmotto Viel Davor, Viel Dahinter, muss jetzt umgeschrieben werden.
Viel Davor und Viel Darunter.

Als alle genug gesehen hatten stiegen wir in die Oberwelt und waren froh dem Schlund entronnen zu sein. Unsere Haltestelle für die Rückfahrt war das Durlacher Tor. An diesem heißen Tag ein langer Weg. Dank iphone und Google Maps fanden wir den richtigen Weg. Die zwei nämlichen Kameraden bekamen immer mehr Schwierigkeiten je länger sich der Fußweg hinzog. Gerade rechtzeitig erreichten wir den Vogelbräu um uns auszuruhen. Leider muss dort auch etwas konsumiert werden da die Wirtschaft vom Ausruhen nicht leben kann. Jeder bekam Bier und etwas zu essen. Als alle sich soweit erholt hatten gings zur letzten Fußetappe ans Durlacher Tor. Nach neun Minuten kam wieder pünktlich unsere S4 und brachte uns zurück ins heimatliche Sulzfeld.

Allen hatts gefallen und waren sich einig das nächste Mal aufs Hörnle bei Dürrenzimmern zu fahren.

Weitere Infos gerne bei Volker.